INTROIBO Abteikirche AD ALTARE DEI
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Die Kommunionfeier


Farbe: violett

Den Abschluß der Karfreitagsliturgie bildet die Kommunionfeier der Gemeinde, jedoch ohne Meßopfer; die Gläubigen empfangen den Leib des Herrn in den gestern konsekrierten und auf den Seitenaltar übertragenen eucharistischen Partikeln.

Nach Abschluß der Kreuzverehrung tragen die beiden Akoluthen, die das heilige Kreuz hielten, dieses zum Altar zurück, begleitet von den beiden Leuchterträgern. Dort wird es auf der Altarmitte aufgestellt, womöglich so erhöht, daß alle Gläubigen es schauen. Die beiden Leuchter mit den brennenden Kerzen werden gleichfalls auf den Altar gestrellt.

Zelebrant und Diakon legen die schwarzen Stolen ab und violette Gewänder an: der Zelebrant Stola und Casel, der Diakon Stola und Dalmatica, der Subdiakon die Tunicella. Dann bringt der Diakon (Pr) in violetter Bursa das Korporale auf den Altar, ein Akoluth (Ministrant) stellt ein Ablutionsgefäß mit Purificatorium dazu und richtet auf der Evangelienseite das Buch her.

Nun wird das Allerheiligste in der Pyxis auf den Hochaltar gebracht. Zelebrant, Subdiakon, der übrige Klerus und das Volk bleiben an ihren Plätzen. Der Diakon geht mit zwei Akoluthen zum Tabernakel der Seitenkapelle, wo zwei Leuchter mit brennenden Kerzen bereitstehen. Er nimmt die Pyxis aus dem Tabernakel, bekommt ein weißes Velum um die Schultern gelegt und verhüllt mit den Enden des Velums die Pyxis. Dann trägt er, womöglich unter einem kleinen Baldachin gehend, das Allerheiligste zum Hochaltar. Ihm zur Seite gehen die beiden Akoluthen mit den Leuchtern, die sie vom Seitenaltar mitgenommen haben.

Alle knien nieder, während die Schola singt:


Antiphonen

Adoramus te, Christe, et benedicimus tibi, quia per Crucem tuam redemisti mundum.

Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus, und preisen Dich, denn Du hast die welt erlöst durch Dein Kreuz.

Per lignum servi facti sumus, et per sanctam Crucem liberati sumus: fructus arboris seduxit nos, Filius Dei redemit nos.

Durch das Holz sind wir Knechte geworden, Freie aber durch das heilige Kreuz. Die Frucht des Baumes hat uns verführt, Gottes Sohn hat uns Erlösung gebracht.

Salvator mundi, salva nos: qui per Crucem et Sanguinem tuum redemisti nos, auxiliare nobis, te deprecamur, Deus noster.

Heiland der Welt, schaffe uns Heil! Der Du uns losgekauft durch Dein Kreuz und Dein Blut: Hilf uns, wir bitten Dich, Herr, unser Gott!



Am Hochaltar angekommen, stellt der Diakon die Pyxis auf der Mensa des Altares nieder. Die Akoluthen stellen die Leuchter auf den Altar. Der Diakon legt das Schultervelum ab und bleibt auf der Epistelseite des Altares stehen. Die Akoluthen knien rechts und links auf die unterste Stufe.

Nun kommen der Zelebrant und der Subdiakon an den Altar, machen Kniebeuge auf beiden Knien und gehen die Stufen hinauf. Dort machen sie zusammen mit dem Diakon nochmals eine (einfache) Kniebeuge. Der Zelebrant spricht laut und deutlich:



Oremus. Præceptis salutaribus moniti, et divina institutione formati, audemus dicere:

Lasset uns beten. Durch heilbringende Anordnung gemahnt und durch göttliche Belehrung angeleitet, wagen wir zu sprechen:


Alle Anwesenden sprechen gemeinsam lateinisch mit dem Priester, sozusagen als eucharistisches Tischgebet, das Pater noster:

Pater noster, qui es in cælis: Sanctificetur nomen tuum. Adveniat regnum tuum. Fiat voluntas tua, sicut in cælo, et in terra. Panem nostrum quotidianum da nobis hodie: Et dimitte nobis debita nostra, sicut et nos dimittimus debitoribus nostris. Et ne nos inducas in tentationem; sed libera nos a malo. Amen.

Vater unser, der Du bist im Himmel, geheiligt werde Dein Name; zu uns komme Dein Reich; Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden! Unser tägliches Brot gib uns heute; und vergib uns unsre Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern; und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel. Amen.


Der Zelebrant fährt laut und vernehmlich fort:

Libera nos, quæsumus, Domine, ab omnibus malis, præteritis, præsentibus et futuris: et intercedente beata et gloriosa semper Virgine Dei Genitrice Maria, cum beatis Apostolis tuis Petro et Paulo, atque Andrea, et omnibus Sanctis, da propitius pacem in diebus nostris: ut, ope misericordiæ tuæ adjuti, et a peccato simus semper liberi et ab omni perturbatione securi. Per eundem Dominum nostrum Jesum Christum, Filium tuum: Qui tecum vivit et regnat in unitate Spiritus Sancti Deus, per omnia sæcula sæculorum. R Amen.

Erlöse uns, Herr, wir bitten Dich, von allem Übel, sei es vergangen, gegenwärtig oder zukünftig; und auf die Fürsprache der seligen, glorreichen, allzeit reinen Jungfrau und Gottesmutter Maria, wie auch Deiner hll. Apostel Petrus, Paulus, Andreas und aller Heiligen, gib barmherzig Frieden in unsern Tagen. Komm uns zu Hilfe mit Deinem Erbarmen, daß wir von Sünden allzeit frei bleiben und vor jeder Beunruhigung gesichert seien. Durch unsern Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn: der mit Dir lebt und herrscht in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. R Amen.


Das folgende Gebet spricht er mit leiser Stimme:

Perceptio Corporis tui, Domine Jesu Christe, quod ego indignus sumere præsumo, non mihi proveniat in judicium et condemnationem: sed pro tua pietate prosit mihi ad tutamentum mentis, et corporis, et ad medelam percipiendam: Qui vivis et regnas cum Deo Patre in unitate Spiritus Sancti Deus, per omnia sæcula sæculorum. Amen.

Der Genuß Deines Leibes, Herr Jesus Christus, den ich Unwürdiger zu empfangen wage, gereiche mir nicht zum Gerichte und zur Verdammnis, sondern durch Deine Güte zum Schutz für Leib und Seele und zu meiner Heilung: der Du lebst und herrschest mit Gott dem Vater in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.



Jetzt nimmt der Priester eine heilige Hostie aus der Pyxis und spricht:
Domine, non sum dignus, ut intres sub tectum meum: sed tantum dic verbo, et sanabitur anima mea. Corpus Domini nostri Jesu Christi custodiat animam meam in vitam æternam. Amen.

Nun kommuniziert der Priester.
Nach einem stillen Gebet spricht der Diakon das «Confiteor», der Zelebrant fügt «Misereatur» und «Indulgentiam» bei und spricht dann:

Ecce Agnus Dei, ecce qui tollit peccata mundi.

Sehet das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünden der Welt.


Domine, non sum dignus, ut intres sub tectum meum: sed tantum dic verbo, et sanabitur anima mea. (Ter.)

Herr, ich bin nicht würdig, daß Du eingehest unter mein Dach; aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund. (Dreimal.)


Beim Austeilen der hl. Kommunion spricht der Priester:

Corpus Domini nostri Jesu Christi custodiat animam tuam in vitam æternam. Amen.

Der Leib unsres Herrn Jesus Christus bewahre deine Seele zum ewigen Leben. Amen.


Während die heilige Kommunion ausgeteilt wird (Priester kommunizieren in violetter Stola), kann die Schola den 21. Psalm singen.

Psalm 21

(Notenblatt)

Nach der Kommunionspendung abluiert der Zelebrant die Finger von Partikelresten und stellt die Pyxis in den Tabernakel zurück. Dann spricht er, in der Mitte vor dem Altar stehend, im Ferialton und mit gefalteten Händen, Diakon und Subdiakon zu seinen Seiten, die Danksagugnsgebete:


Oremus. Super populum tuum quæsumus, Domine, qui passionem et mortem Filii tui devota mente recoluit, benedictio copiosa descendat, indulgentia veniat, consolatio tribuatur, fides sancta succrescat, redemptio sempiterna firmetur. Per eundem Christum Dominum nostrum. A Amen.

Lasset uns beten. Wir bitten Dich, Herr, reichen Segen laß niederströmen über Dein Volk, das in frommer Feier das Leiden und den Tod Deines Sohnes beging. Über uns komme Deine Verzeihung, es werde uns Tröstung zuteil, es erstarke der heilige Glaube, und ewige Erlösung werde gefestigt in uns: Durch Ihn, Christus, unsern Herrn. Amen.

Oremus. Omnipotens et misericors Deus, qui Christi tui beata passione et morte nos reparasti: conserva in nobis operam misericordiæ tuæ; ut, huius mysterii participatione, perpetua devotione vivamus. Per eundem Christum Dominum nostrum. A Amen.

Lasset uns beten. Allmächtiger und barmherziger Gott, durch Deines Gesalbten seligmachendes Leiden und Sterben hast Du uns wiederhergestellt; erhalte fortan in uns das Werk Deines Erbarmens, damit wir durch die Teilnahme an diesem Mysterium Dir in immerwährender Hingabe leben: Durch Ihn, Christus, unsern Herrn. Amen.

Oremus. Reminiscere miserationum tuarum, Domine, et famulos tuos æterna protectione sanctifica, pro quibus Christus Filius tuus, per suum cruorem instituit paschale mysterium. Per eundem Christum Dominum nostrum. A Amen.

Lasset uns beten. Gedenke Deiner Erbarmungen, Herr, und immerfort bewahre und heilige Deine Diener, für die Christus, Dein Sohn, dieses österliche Mysterium eingesetzt hat durch die Kraft Seines Blutes: Durch Ihn, Christus, unsern Herrn. Amen.


Jetzt gehen Zelebrant, Diakon und Subdiakon die Stufen des Altares herab, machen Kniebeuge, und alle gehen in die Sakristei zurück. Die eucharistische Pyxis wird später still auf den Seitenaltar zurückgetragen. Die Kerzen werden gelöscht, und der Altar wird wieder abgedeckt. Zum Schluß betet der Klerus die Komplet. Wo der Priester ohne Diakon und Subdiakon zelebriert, verrichtet er alles, was sonst dem Diakon zufällt, noch dazu.



Abtei Mariawald
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