INTROIBO | AD ALTARE DEI |
Entblößung der AltäreAm vorbereiteten Altar angekommen, stellt der Zelebrant die Pyxis auf das Corporale nieder, macht Kniebeuge, legt abermals Weihrauch ein und beräuchert das Allerheiligste. Unterdessen singt der Sängerchor „Tantum ergo“ bis zum Schluß des Hymnus. Der Zelebrant (Diakon) gibt das Allerheiligste in den Tabernakel; alle halten danach inne und verharren eine Weile in stillem Gebet. Dann geht der Zug nach einer Kniebeuge zum Hochaltar zurück.Sind mehrere Pyxides mit konsekrierten Hostien zu übertragen, so geschieht dies jetzt gleich, wobei jedoch nur zwei Akoluthen (Ministranten) mit brennenden Kerzen den Priester (Diakon) begleiten. Nun legen Zelebrant, Diakon und Subdiakon in der Sakristei die weißen Paramente ab, der Zelebrant und der Diakon nehmendie violette Stola, und alle drei gehen zur Entblößung der Altäre Vor dem Altar stehend, spricht der Zelebrant die Antiphon „Dividunt sibi vestamenta mea, et de veste mea mittunt sortem“ und stimmt den folgenden Psalm 21 an, den der anwesende Klerus weiterbetet. Inzwischen entblößt der Priester unter Beihilfe des Diakons und des Subdiakons die Altäre, den Hochaltar zuerst; ausgenommen den Altar, wo das Allerheiligste aufbewahrt wird. Sind alle Altäre entblößt, kehrt der Zelebrant an den Hochaltar zurück und wiederholt die Antiphon. Psalm 21(Notenblatt)Der leidende HeilandAnt. Sie teilen Meine Kleider unter sich, / und werfen über Mein Gewand das Los.Mein Gott, mein Gott, was hast Du mich verlassen, * bleibst ferne meinen Bitten, meinen Klagen?
Mein Gott, am Tage rufe ich, doch hörst Du nicht, * und nachts, Du achtest meiner nicht.
Und doch wohnst Du im Heiligtum, * gelobt von Israel. Auf Dich vertrauten unsre Väter, * vertrauten, und sie fanden Heil.
Sie schrien auf zu Dir und fanden Rettung, * sie hofften und sie wurden nicht getäuscht.
Ich aber bin ein Wurm, kein Mensch, * der Leute Spott, vom Volk verachtet.
Denn alle, die mich sehen, höhnen mich, * verziehen ihre Lippen, schütteln ihren Kopf:
„Er hat auf Gott vertraut, der soll ihn retten, * der soll ihm helfen, Seinem Liebling.``
Und doch hast Du mich aus dem Mutterschoß geführt, * mich sorglos ruhen lassen an der Mutter Brust.
Dein eigen war ich schon am Tage der Geburt, * vom Mutterschoße an warst Du mein Gott.
So bleibe denn nicht fern von mir in meiner Not, * sei nahe mir; denn sonst ist nirgends Hilfe.
Gar viele Stiere mich umringen, * und Basans Büffel mich umdräuen.
Sie sperren wider mich den Rachen auf * gleich einem Löwen, der vor Raubgier brüllt.
Wie Wasser bin ich weggegossen, * und wie zerrissen sind mir alle Glieder.
Wie Wachs geworden ist mein Herz, * zerflossen mir im Busen.
Vertrocknet wie die Scherbe ist mein Schlund, und meine Zunge klebt am Gaumen; * bis in den Staub des Todes hast Du mich gebeugt.
Denn mich umringt der Hunde Meute, * und mich umdrängt der Frevler Rotte.
Sie haben Händ' und Füße mir durchbohrt, * so daß ich zählen kann all mein Gebein.
Sie gaffen, weiden sich voll Lust an mir, â sei teilen meine Kleider unter sich * und werfen Ăźber mein Gewand das Los.
Du aber, Herr, bleib doch nicht fern von mir, * Du meine Hilfe, eile mich zu retten.
Mein Leben rette vor dem Schwert, * mein Teuerstes aus der Gewalt der Hunde.
Befrei mich aus des Löwen Rachen, * mich Armen aus des Büffels Horn.
Ich will verkünden Deinen Namen meinen Brüdern * und preisen Dich inmitten der Gemeinde.
„Ihr alle, die den Herrn ihr fürchtet, lobet Ihn; ihr Sprossen Jakobs, rühmet Ihn; * ja fürchtet Ihn, ihr Sprossen Israels.
Er hat ja nicht verachtet und verschmäht die Not des Armen, sein Antlitz hat Er nicht vor ihm verborgen; * er rief zu Ihm, und Er erhörte ihn.â
Nun gilt mein Lobpreis Dir in großer Volksgemeinde, * und mein Gelübde lös´ ich ein vor denen, die Ihn fürchten.
Es werden Arme essen und sich sättigen; dem Herrn lobsingen, die Ihn suchen: * „Es mögen leben eure Herzen immerdar! ``
Der Erde Grenzen werden alle des gedenken * und sich zum Herrn bekehren.
Und alle Heidenstämme werden * vor Seinem Angesichte niederfallen.
Dem Herrn gehört die Königsmacht * nur Er herrscht über alle Völker.
Ihm müssen huldigen, die in der Erde schlafen, * vor Ihm sich beugen alle, die zum Staube wallen.
Und meine Seele wir Ihm leben, * und dienen soll Ihm mein Geschlecht.
Vom Herrn erzählen wird es dann dem künftigen Geschlechte und künden Sein gerechtes Tun dem Volk, das nachkommt: * „Das hat der Herr getan! ``
Ant. Sie teilen Meine Kleider unter sich, / und werfen über Mein Gewand das Los.
Abtei Mariawald |