15. Oktober
Fest der hl. Theresia
Jungfrau, † 1582 zu Alba de Tormes in Spanien
3. Kl. – Farbe weiß
Sie war zu Avila in Spanien geboren, wurde mit 18 Jahren Nonne des Karmeliterordens, den sie durch ihr Beispiel und ihre Schriften erneuerte. Ihr Wahlspruch war: Leiden oder Sterben. Als «seraphische Jungfrau» nimmt sie unter den heiligen, durch Wissenschaft ausgezeichneten Frauen und Lehrerinnen des geistlichen Lebens einen hervorragenden Platz ein (Oratio). Dieser Messe liegt der Gedanke der geistlichen Brautschaft zu Grunde. Die Braut ist die hl. Jungfrau, deren Fest wir begehen, aber auch die hl. Kirche, wir selbst. Die Braut «liebt die Gerechtigkeit, haßt das Unrecht», weiht ihr ganzes Wesen dem König-Bräutigam (Intr.), nämlich Christus, dem sie als keusche Jungfrau vermählt ist (Epistola). Ihm geht sie durch die Nacht des Erdenlebens, die brennende Lampe in der Hand, kluge Wachsamkeit übend, entgegen, bis er sie zur Hochzeit eingehen läßt im Himmel (Evang.). Im Opfergang gehen auch wir als das Ehrengeleite der Jungfrau dem Bräutigam entgegen (Offert.): er kommt, verhüllt in der heiligen Wandlung, geht mit uns in der heiligen Kommunion bräutliche Verbindung ein (Comm.), und gibt uns damit das Unterpfand der ewigen Vermählung, die unser wartet, wenn wir den Geist der Jungfrau, die wir feiern, in uns aufnehmen.
Abtei Mariawald
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