Die heutige Liturgiefeier besteht aus zwei Teilen, die verschiedenes Gepräge haben: Aus der feierlichen Palmprozession mit vorausgehender Palmweihe und aus der Meßfeier. Im ersten Teil stimmen wir ein in den Jubel, von dem Jerusalem widerhallte, da Jesus triumphierend als Messias und König einzog; im zweiten geben wir uns der Trauer hin unter dem Eindruck des Leidens Christi, dessen Gedächtnis wir in dieser Woche begehen.
I. Palmprozession – Zu Ehren Christi des Königs
Die Kirche feiert heute zunächst das Gedächtnis an den Einzug Jesu in Jerusalem. Sie bildet diesen Triumphzug dramatisch nach in einer eigenen Prozession, bei der wir Huldigungslieder singen und geweihte Zweige (Palm- und Ölzweige, bei uns meist Buchszweige oder Weidenkätzchen) in den Händen tragen. Die rote Paramentenfarbe (in alter Zeit die Farbe der Hochfeste) weist anschaulich auf den triumphierenden Kyrios und sein Erlösungsopfer hin.
- Die Palmweihe
Die Weihe der Zweige bilden den Eingang der Feier. In der liturgischen Neuordnung tritt diese Weihe gegenüber der nachfolgenden Prozession zurück; sie wurde bedeutend verkürzt.
Palmweihe und Palmprozession werden vor dem Amt am Morgen oder am Vormittag gehalten; wenn es der Ortsbischof erlaubt, kann die Palmweihe mit Prozession und Amt auf den Abend verlegt werden. Die sonst an Sonntagen übliche Austeilung des Weihwassers unterbleibt heute. Der Priester zieht in rotem Pluviale oder wenigstens in Albe und roter Stola mit seiner Assistenz und den Ministranten zum Altar. Im Presbyterium stellt er sich, dem Volk zugewendet, hinter den Tisch, der mit den zu weihenden Zweigen in der Nähe des Hochaltares so aufgestellt ist, daß die Gläubigen ihn sehen und daß sie dem Verlauf der Handlung aufmerksam folgen können. Wenn aber die Gläubigen die Zweige bereits in den Händen halten, entfällt die Aufstellung des Tisches und die Ausbreitung der Zweige.
- Die Austeilung der Zweige
- Die Verkündigung des Evangeliums
- Die Prozession
- Segensgebet
II. Meßfeier
Stationskirche: St. Johann im Lateran
1. Kl. – Farbe violett
- Introitus (Ps. 21, 20 22)
- Oratio
- Lectio (Phil 2, 5-11)
- Graduale (Ps. 72, 24 1-3)
- Tractus (Ps. 21, 2-9 18 19 22 24 32)
- Leidensgeschichte nach Matthäus 26, 36-75; 27, 1-54
- Credo
- Offertorium (Ps. 68, 21 22)
- Secreta
- Præfatio vom heiligen Kreuz
- Communio (Mt. 26, 42)
- Postcommunio
- Mit dem Segen des Priesters ist die Liturgie beendet.
Vorzubereiten ist:
- In der Sakristei:
Rote Gewänder (Stola und Pluviale für den Zelebranten, Stola mit
Dalmatica und Tunicella für Diakon und Subdiakon);
Violette Gewänder (drei Manipel, zwei Stolen, Casel, Dalmatica und
Tunicella,
drei Diakonstolen für die Diakone zum Gesang der Passion);
Rote und violette Ministrantenkleider;
Lektionar für das Evangelium der Palmweihe und die Epistel der
Messe;
drei Pulte mit Text und Noten der Passion für die Diakone;
Weihwasser;
Rauchfaß mit Schiffchen und Weihrauch;
der «Ordo Hebdomadae Sanctae instauratus».
- In der Kirche:
Im Presbyterium in der Nähe des Altares ein weißgedeckter Tisch, dar
auf die zu weihenden Zweige.