EINFÜHRUNG
Die xxix. Septembris
29. September
Fest der Einweihung der Kirche des hl. Erzengels Michael Farbe weiß
Der hl. Michael ist der Fürst der himmlischen Heerscharen; als Anführer der guten Engel bestand er den Kampf gegen Luzifer und seinen Anhang. Er war zum Beschützer des auserwählten Volkes bestellt (Dan. 10, 13 u. 12, 1) und wird auch vom Gottesvolk des Neuen Bundes als mächtiger Schirmherr, besonders als ritterlicher Schutzpatron Deutschlands, verehrt. Die heilige Kirche ruft ihn namentlich in den Kämpfen mit den Feinden Christi an; er ist Führer und Vorbild der Streiter Christi. Seinem Schutze sind auch die scheidenden Seelen anvertraut. Der Name des Erzengels bedeutet: «Wer ist wie Gott?» Sein Fest möge uns zum Eifer für Gottes Sache, zum tapferen Kriegsdienst für Gott anfeuern.
Die Verehrung des hl. Erzengels Michael ist in der Kirche uralt. Schon Kaiser Konstantin der Große erbaute ihm zu Ehren beim Vorgebirge Hestiä am Bosporus eine Kirche. Das heutige Fest war ursprünglich der Jahrestag der Weihe der St. Michaelskirche an der Via Salaria in Rom. Im Introitus und Graduale vereinigen wir uns mit den hll. Engeln zum Lobpreis Gottes. In der Oratio gedenken wir aller hll. Engel. Der Engel, von dem in der Lectio die Rede ist und der dem hl. Johannes die Geheimnisse des Himmels offenbarte, ist vielleicht der hl. Michael. Das Evangelium wurde wegen des letzten Satzes gewählt: «Die Engel der Kleinen schauen das Antlitz des himmlischen Vaters.» Der Engel mit dem Rauchfaß neben dem Altar, der im Offertorium erwähnt wird, ist wohl wieder der hl. Erzengel.
Abtei Mariawald |