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Evangelium (Luc 19, 12-26)

Sequentia sancti Evangelii secundum Lucam. In illo tempore: Dixit Jesus discipulis suis parabolam hanc: Homo quidam nobilis abiit in regionem longinquam accipere sibi regnum, et reverti. Vocatis autem decem servis suis, dedit eis decem mnas, et ait ad illos: Negotiamini dum venio. Cives autem ejus oderant eum: et miserunt legationem post illum, dicentes: Nolumus hunc regnare super nos. Et factum est, ut rediret accepto regno: et jussit vocari servos, quibus dedit pecuniam, ut sciret quantum quisque negotiatus esset. Venit autem primus, dicens: Domine, mna tua decem mnas acquisivit. Et ait illi: Euge bone serve, quia in modico fuisti fidelis, eris potestatem habens super decem civitates. Et alter venit, dicens: Domine, mna tua fecit quinque mnas. Et huic ait: Et tu esto super quinque civitates. Et alter venit, dicens: Domine, ecce mna tua, quam habui repositam in sudario: timui enim te, qui homo austerus es: tollis quod non posuisti, et metis quod non seminasti. Dicit ei: De ore tuo te judico, serve nequam. Sciebas quod ego homo austerus sum, tollens quod non posui, et metens quod non seminavi: et quare non dedisti pecuniam meam ad mensam, ut ego veniens cum usuris utique exegissem illam? Et astantibus dixit: Auferte ab illo mnam, et date illi, qui decem mnas habet. Et dixerunt ei: Domine, habet decem mnas. Dico autem vobis: Quia omni habenti dabitur, et abundabit: ab eo autem, qui non habet, et quod habet, auferetur ab eo.

In jener Zeit trug Jesus Seinen Jüngern dieses Gleichnis vor: Ein vornehmer Mann reiste in ein fernes Land, um sich dort die Königswürde übertragen zu lassen und dann wieder heimzukehren. Er rief seine zehn Knechte zu sich und gab ihnen zehn Pfunde und sprach: «Handelt damit, bis ich wiederkomme.» Seine Mitbürger aber haßten ihn, schickten ihm eine Gesandtschaft nach und ließen sagen: «Wir wollen nicht, daß dieser über uns herrsche.» Nachdem er doch die Herrschaft übernommen hatte, kehrte er wieder zurück. Er ließ nun die Knechte, denen er das Geld gegeben hatte, rufen, um zu erfahren, wieviel ein jeder sich damit erhandelt habe. Der erste kam und sprach: «Herr, dein Pfund hat zehn Pfunde eingebracht.» Er sprach zu ihm: «Wohlan, du guter Knecht, weil du im Geringen treu gewesen, sollst du Gewalt über zehn Städte bekommen.» Dann kam der zweite und sprach: «Herr, dein Pfund hat fünf Pfunde eingetragen.» Er sprach auch zu diesem: «Auch du sollst über fünf Städte gebieten.» Der dritte kam und sprach: «Herr, da ist dein Pfund; ich habe es in meinem Schweißtuch aufbewahrt; denn ich fürchtete mich vor dir, weil du ein gestrenger Mann bist; du erhebst, was du nicht angelegt, und erntest, was du nicht gesät hast.» Er entgegnete ihm: «Aus deinem eigenen Munde richte ich dich, du nichtswürdiger Knecht. Du wußtest, daß ich ein strenger Mann bin, daß ich erhebe was ich nicht angelegt, und ernte, was ich nicht gesät habe. Warum hast du mein Geld nicht auf die Bank gebracht, damit ich es bei meiner Rückkehr mit Gewinn hätte einfordern können?» Dann sagte er zu den Umstehenden: «Nehmt ihm das Pfund und gebt es dem, der die zehn Pfunde hat.» Sie entgegneten ihm: «Herr, der hat schon zehn Pfunde.» Ich aber sage euch: Jedem, der hat, wird gegeben, daß er im Überfluß habe; dem aber, der nicht hat, dem wird auch das noch genommen, was er hat.



Abtei Mariawald