EINFÜHRUNG
Die xxix. Junii
29. Juni
Fest der hll. Apostel Petrus und Paulus † etwa 67 zu Rom Farbe rot
Die Hoheit dieses Tages läßt sich nicht besser ausdrücken als in der unvergleichlichen Sprache der Kirche: «Heute bestieg Simon Petrus das Kreuzesholz, alleluja! Heute ging der Schlüsselträger des Himmelreiches frohlockend zu Christus! Heute neigte der Apostel Paulus, das Licht des Erdkreises, für den Namen Christi das Haupt und empfing die Krone des Martertums, alleluja!» (Magnifikat-Antiphon zur zweiten Vesper.)
>br> Das Fest der beiden Apostel wird am gleichen Tage gefeiert, weil beide, nachdem sie Rom durch ihre Gegenwart und Lehrtätigkeit geheiligt hatten, dort auch ihr mühevolles Apostelwirken mit dem Martertod beschlossen: der eine, Petrus, wurde auf seine Bitten mit dem Kopf nach unten gekreuzigt, der andere, Paulus, enthauptet. Der Fürst der Apostel, den der Herr zu seinem Stellvertreter auf Erden, zum Felsen erkor, auf dem er seine Stiftung errichtete, hatte mehrere Kirchen gegründet und regiert; aber nur eine, Rom, wurde von seinem Blute getränkt, nur eine hütet sein Grab. Schon im ältesten römischen Festkalender vom Jahre 354 erscheint am 29. Juni das Fest der hll. Apostel Petrus und Paulus. Es ist wohl der Tag, an dem ihre heiligen Leiber in der valerianischen Verfolgung (258) von ihrer ursprünglichen Ruhestätte zeitweilig in die Katakomben des hl. Sebastian geflüchtet wurden. Später behielt man diesen Tag zur gemeinsamen Festfeier bei. Das Danklied des aus der Gewalt des Königs Agrippa befreiten hl. Petrus (vgl. die Lectio) eröffnet im Introitus in würdigster Weise die Festmesse. Wie über Petrus (Lectio), wacht die göttliche Vorsehung auch über alle seine Nachfolger und die ganze Kirche. Wir preisen im Graduale und Offertorium die beiden hll. Apostelfürsten und sind Gott von Herzen dankbar, daß wir zur heiligen katholischen Kirche gehören, zu deren unerschütterlichem Fundament Petrus nach seinem glaubensvollen Christusbekenntnis bestellt wurde (Evang., Allel., Comm.). Treue Liebe zur heiligen römisch-katholischen Kirche und unerschrockener Apostelmut soll die heilige Frucht sein, die wir vom Opfer der hl. Messe mit nach Hause nehmen.
Abtei Mariawald |