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DE BENEDICTIONE RAMORUM – SEGNUNG DER PALMZWEIGE

Farbe rot

Die Kirche feiert heute zunächst das Gedächtnis an den Einzug Jesu in Jerusalem. Sie bildet diesen Triumphzug dramatisch nach in einer eigenen Prozession, bei der wir Huldigungslieder singen und geweihte Zweige (Palm- und Ölzweige, bei uns meist Buchszweige oder Weidenkätzchen) in den Händen tragen. Die rote Paramentenfarbe (in alter Zeit die Farbe der Hochfeste) weist anschaulich auf den triumphierenden Kyrios und sein Erlösungsopfer hin.

DIE PALMWEIHE

Der Abt nimmt die Zeremonien nach dem Usus vor.
Nach der Terz schreitet der Abt mit der Assistenz zur Palmenweihe.
Der Abt beginnt unmittelbar mit der Palmenweihe.

Die Hände gefaltet, singt der Abt im Ferialton:

V Dominus vobiscum
R Et cum spiritu tuo

Omnipotens, sempiterne Redemptor, qui de cœlis ad terram descendere, et ad passionem voluntatis tuæ venire dignatus es, ut humanum genus tuo pretioso Sanguine liberares: adesto piis Ecclesiæ tuæ votis et supplicationibus nostris. Tu enim, Domine, mansuetus mansueti animalis aselli terga insidens ad passionem redemptionis nostræ spontaneus advenisti: cum tibi ramis arboreis occurentibus discipulorum turbis, certatim sterneretur via et triumphatricibus palmis, cum voce laudis occurrerent plurimæ populorum catervæ, resultantes pariter et dicentes: Hosanna Filio David, benedictus, qui venit in nomine Domini. Tibi in monte Oliveti, olivarum ramis via constrata est. Tu quondam Noe in arca super undas diluvii gubernasti, et columbæ ministerio per olivæ ramum, pacem in terris redditam nuntiari voluisti. Sed et Jacob Patriarcha in mysterium gloriæ tuæ erigens lapidem, ex hujus arboris ramis oleum benedictionis in cacumen tituli infundit, unde unxisti reges, et Prophetas tuos. Tu enim es Christus Dei, tibi competit fructus unctionis et pacis, in cujus ineffabilem laudem Psalmista cecinit, dicens: Unxit te Deus, Deus tuus oleo exultationis præ participibus tuis: Quapropter supplices te, Domine, deprecamur; ut benedicas hos ramos arborum, quos tui famuli in suis suscipientes manibus in occursum tui properare, teque benedicere, et glorificare desiderant. Ecce Jerusalem sedens super asinum Rex mansuetus advenisti. Adveni ergo, rogamus, et nobis: et in medium nostri consiste, ut te advenire in nostris cordibus sentiamus; et qui nos tunc reparasti per crucem, iterum lapsos repara per eamdem beatificam passionem. Oris nostri confessionem, ac jejunii humiliationem libens suscipe, et fructum nos viriditatis habere concede; quatenus tuis imbribus irrigati, mereamur tibi suavium fructuum ubertate placere. Et sicut illi tibi processerunt obviam cum arboreis frondibus egressi, ita nos, te redeunte in secundo adventu, cum palmis victoriæ, læti mereamur occurrere, Salvator mundi. Qui cum Patre in unitate Spiritus Sancti vivis et regnas, per omnia sæcula sæculorum. R Amen.

Der Herr sei mit euch.
Und mit deinem Geiste.

Allmächtiger und immerwährender Erlöser! Du warst entschlossen, vom Himmel auf die Erde herabzusteigen und zu uns zu kommen, um, wie es Dein Wille war, zu leiden und das Menschengeschlecht durch Dein kostbares Blut loszukaufen. Nimm Dich nun unseres Flehens und der frommen Gebete Deiner Kirche an. Du, Herr, hast Dich in Deiner Sanftmut auf den Rücken eines Tieres, des sanftmütigen kleinen Esels, gesetzt. Aus eigener Freiheit bist Du so gekommen, um für unsere Erlösung zu leiden. Während die Schar der Jünger Dir mit Zweigen entgegeneilte und mit ihnen voller Eifer die Straße bedeckte, während eine unübersehbare Menge Dir mit Palmen als Zeichen des Sieges und mit Lobrufen entgegenlief, sang die Menge, so dass es widerhallte: «Hosanna dem Sohne Davids! Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!» Bereitet ist für Dich mit Zweigen vom Ölbaum der Weg auf den Ölberg. Einst hast Du Noe in der Arche über die Wellen der Flut geleitet. Du wolltest, daß durch den Dienst der Taube mit einem Ölzweig die Nachricht kam, daß der Friede auf Erden zurückgegeben war. Auch errichtete unser Patriarch Jakob zur Feier Deiner Herrlichkeit einen Stein und, genommen aus den Zweigen dieses Baumes, goß er oben über diesen Gedenkstein das Öl des Segens, mit dem Du Deine Könige und Propheten gesalbt hast. Du nämlich bist Christus, der Gesalbte Gottes. Dir gehören die Früchte zur Salbung und die Zweige als Zeichen des Friedens. Der Psalmist sang das unaussprechliche Lob und kündete: «Gesalbt hat Dich Gott, Dein Gott mit Freudenöl wie keinen Deiner Gefährten.» Dich bitten wir deshalb demütig, o Herr: Segne diese Zweige, welche Deine Diener in ihren Händen halten, um Dir entgegenzueilen mit dem Wunsch, Dich zu preisen und zu verherrlichen. Du bist, auf einem Esel sitzend, als sanftmütiger König gekommen: Sieh es, Jerusalem! Komm also, so bitten wir, Herr, auch für uns! Bleib in unserer Mitte, damit wir in unseren Herzen erfahren, dass Du kommst! Der Du uns damals durch das Kreuz wiederhergestellt hast, tilge erneut unsere Sünden durch ebendiese Deine seligmachende Passion. Nimm bereitwillig an den Lobpreis unseres Mundes und auch unser demütiges Fasten. Gewähre uns, den Lohn reicher Tatkraft zu besitzen, damit wir, benetzt von Deinem Regen, Dir durch Ertrag in Fülle zu gefallen verdienen. Und wie jene vor uns Dir entgegengegangen sind mit belaubten Zweigen, so, Heiland der Welt, mögen wir erlangen, Dir mit Siegespalmen beglückt entgegenzugehen, wenn Du in Deinem zweiten Nahen zurückkehrst. Der Du mit dem Vater in der Einheit des Heiligen Geistes lebst und herrschest von Ewigkeit zu Ewigkeit. R Amen.


Nun besprengt der Priester dreifach die Zweige mit Weihwasser.
Darauf legt er Weihrauch ein und beräuchert die geweihten Zweige in gleicher Weise, wie er sie zuvor besprengt hat.



Abtei Mariawald