INTROIBO | AD ALTARE DEI |
Die feierliche Kreuzverehrung
Nun geht der Zelebrant (mit Diakon und Subdiakon) zurück an die Sedilien und legt das Pluviale ab (die Ministri Dalmatica und Tunicella). Der Diakon (Pr) geht mit den Akoluthen (Ministranten) in die Sakristei, während Zelebrant und Subdiakon an ihren Plätzen bleiben. In der Sakristei formt sich der Zug zur Kreuzenthüllung: voran gehen die Akoluthen (Ministranten), als letzter geht der Diakon, ein violett verhülltes größeres Kreuz haltend, zwischen zwei Akoluthen, die jeder einen Leuchter mit brennender Kerze tragen. Betritt der Zug das Presbyterium, gehen Zelebrant und Subdiakon auf ihn zu, und der Zelebrant empfängt in der Mitte, vor den Stufen des Altares stehend, vom Diakon das Kreuz. Zelebriert der Priester ohne Diakon und Subdiakon, so trägt er selber das Kreuz aus der Sakristei zum Altar.
Jetzt stellt sich der Zelebrant auf der Epistelseite vor die Stufen des Altars, zu seinen Seiten die beiden Akoluthen (Ministranten) mit den brennenden Leuchtern, und enthüllt, dem Volke zugewendet, den oberen Teil des Kreuzes. Dann singt er:
Ecce lignum crucis, in quo salus mundi pependit!
Sehet das Holz des Kreuzes, an dem gehangen das Heil der Welt!
Venite, adoremus!
Nun knien alle nieder, der Zelebrant allein ausgenommen, und verehren schweigend das heilige Kreuz.
Wenn der Zelebrant, das Kreuz tragend, auf der Epistelseite die Stufen des Altares hinaufgeschritten ist, enthüllt er, immer dem Volke zugewendet, den rechten Arm des Gekreuzigten. Er hebt das Kreuz allen sichtbar empor und wiederholt in etwas höherer Tonlage als zuvor: Ecce lignum crucis, in quo salus mundi pependit! Sehet das Holz des Kreuzes, an dem gehangen das Heil der Welt!
Venite, adoremus!
Kommt, lasset uns anbeten!
Schließlich enthüllt er, oben in der Mitte vor dem Altar stehend und zum Volk zugewendet, die ganze Gestalt des Gekreuzigten, hebt das Kreuz empor und singt ein drittesmal in noch höherer Tonlage:
Ecce lignum crucis, in quo salus mundi pependit! Sehet das Holz des Kreuzes, an dem gehangen das Heil der Welt!
Venite, adoremus!
Kommt, lasset uns anbeten!
Nun übergibt der Zelebrant das enthüllte Kreuz zwei Akoluthen (Ministranten). Diese bleiben oben in der Mitte des Altares stehen und halten, dem Volk zugewendet, so die Arme des Kreuzes, daß der Kreuzesfuß auf dem Altarpodium aufsteht. Rechts und links davon stellen die beiden Akoluthen die brennenden Leuchter nieder und knien selber auf der obersten Stufe rechts und links außen, den Blick auf das Kreuz gerichtet.
Jetzt tritt der Zelebrant zur Verehrung des Kreuzes heran; dann Diakon und Subdiakon, der Klerus, die Ministranten. Wenn möglich, tun sie dazu die Schuhe ab. Einer nach dem anderen treten sie heran unter dreimaliger Kniebeuge (auf einem Knie) und küssen die Füße des gekreuzigten Herrn. Haben Klerus und Ministranten das heilige Kreuz verehrt, dann tragen die beiden Akoluthen das Kreuz zu den Chorschranken (vor die Kommunionbank), rechts und links wieder die Leuchterträger, und bieten das Kreuz jetzt den Gläubigen zur Verehrung dar, wie sie zuvor schon dem Klerus getan. Nun treten die Gläubigen in Prozession herzu und küssen andächtig die Füße des Gekreuzigten. Unterdessen singt die Schola in zwei Chören von den nachstehenden Gesängen so viele, als die Zahl der das Kreuz Verehrenden erheischt. Doch achte der Vorsänger darauf, daß der Gesang mit der Doxologie «Sempiterna sit beatæ Trinitati gloria» beschlossen wird, die nie ausfallen darf. Zelebrant, Diakon und Subdiakon sowie alle übrigen, die das Kreuz bereits verehrt haben, sitzen währenddem nieder und hören den Gesängen zu.
Abtei Mariawald |