INTROIBO | AD ALTARE DEI |
Lectio (1 Mos. 37, 6-22)Lectio libri Genesis. In diebus illis: Dixit Joseph fratribus suis: Audite somnium meum, quod vidi: Putabam nos ligare manipulos in agro: et quasi consurgere manipulum meum et stare, vestrosque manipulos circumstantes adorare manipulum meum. Responderunt fratres ejus: Numquid rex noster eris? Numquid rex noster eris? aut subjiciemur dicioni tuæ? Hæc ergo causa somniorum atque sermonum, invidiæ et odii fomitem ministravit. Aliud quoque vidit somnium, quod narrans fratribus, ait: Vidi per somnium, quasi solem et lunam et stellas undecim adorare me. Quod cum patri suo et fratribus rettulisset, increpavit eum pater suus, et dixit: Quid sibi vult hoc somnium, quod vidisti? Num ego et mater tua et fratres tui adorabimus te super terram? Invidebant ei igitur fratres sui: pater vero rem tacitus considerabat. Cumque fratres illius in pascendis gregibus patris morarentur in Sichem, dixit ad eum Israel: Fratres tui pascunt oves in Sichimis: veni, mittam te ad eos. Quo respondente: Præsto sum, ait ei: Vade et vide, si cuncta prospera sint erga fratres tuos et pecora: et renuntia mihi, quid agatur. Missus de valle Hebron, venit in Sichem: invenitque eum vir errantem in agro, et interrogavit, quid quæreret. At ille respondit: Fratres meos quæro: indica mihi, ubi pascant greges. Dixitque ei vir: Recesserunt de loco isto: audivi autem eos dicentes: Eamus in Dothain. Perrexit ergo Joseph post fratres suos, et invenit eos in Dothain. Qui cum vidissent eum procul, antequam accederet ad eos, cogitaverunt illum occidere, et mutuo loquebantur: Ecce, somniator venit; venite, occidamus eum, et mittamus in cisternam veterem, dicemusque: Fera pessima devoravit eum: et tunc apparebit, quid illi prosint somnia sua. Audiens autem hoc Ruben, nitebatur, liberare eum de manibus eorum, et dicebat: Non interficiatis animam ejus, nec effundatis sanguinem: sed projicite eum in cisternam hanc, quæ est in solitudine, manusque vestras servate innoxias: hoc autem dicebat, volens eripere eum de manibus eorum, et redere patri suo. In jenen Tagen sprach Joseph zu seinen Brüdern: «Hört, was mir geträumt hat: Es kam mir vor, als bänden wir Garben auf dem Acker, und als ob sich meine Garbe aufrichtete und stehen bliebe, und eure Garben ringsherum sich vor meiner Garbe zur Erde neigten.» Da erwiderten ihm seine Brüder: «Willst du etwa König über uns werden, und sollen wir uns deiner Herrschaft unterwerfen?» Diese Träume und Reden gaben ihrem Neid und Haß neue Nahrung. Ein andermal hatte er wieder einen Traum. Er erzählte ihn seinen Brüdern und sprach: «Ich sah im Traume, wie die Sonne und der Mond und elf Sterne sich vor mir zur Erde neigten.» Als er das seinem Vater und seinen Brüdern erzählte, schalt ihn der Vater und sprach: «Was soll dieser Traum, den du gehabt hast? Sollen etwa ich, deine Mutter und deine Brüder sich vor dir zur Erde neigen?» Seine Brüder waren nun eifersüchtig auf ihn; sein Vater aber überlegte die Sache schweigend. – Einst weilten seine Brüder bei Sichem und weideten dort die Herden des Vaters. Da sprach Israel [Jakob] zu ihm: «Deine Brüder weiden die Schafe bei Sichem; wohlan, ich will dich zu ihnen senden.» Er erwiderte: «Ich bin bereit.» Da sprach jener zu ihm: «Geh und sieh, ob es um deine Brüder und um die Herden gut steht; berichte mir dann, wie es geht.» So wurde er vom Tale Hebron ausgesandt und kam nach Sichem. Als er auf dem Felde umherirrte, traf ihn ein Mann und fragte ihn, was er suche. Er antwortete: «Ich suche meine Brüder; sag mir, wo sie die Herden weiden.» Der Mann sprach zu ihm: «Sie sind von hier weggezogen; ich hörte sie sagen: Wir wollen nach Dothain gehen.» So ging Joseph seinen Brüdern nach und fand sie in Dothain. Als sie ihn von ferne kommen sahen, faßten sie, ehe er noch zu ihnen kam, den Plan, ihn zu töten. Sie sprachen zueinander: «Seht, da kommt der Träumer! Wohlan, wir wollen ihn töten und in eine alte Zisterne werfen und sagen: Ein wildes Tier hat ihn gefressen; dann wird es sich zeigen, was ihm seine Träume nützen.» Als Ruben das hörte, bemühte er sich, ihn aus ihren Händen zu befreien. Er sprach: «Bringt ihn nicht um und vergießt nicht sein Blut, sondern werft ihn in die Zisterne hier in der Steppe und bewahrt eure Hände rein.» Dies sagte er, weil er ihn aus ihren Händen retten und seinem Vater wieder zurückbringen wolllte.
Abtei Mariawald |