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EINFÜHRUNG

Die vi. Januarii
In Epiphania Domini
Serm. Maj.
Statio ad S. Petrum



6. Januar
In Epiphania Domini – Fest der Erscheinung des Herrn
Stationskirche: St. Peter
Farbe weiß


1. Heute feiert die heilige Kirche und feiern wir mir mit Ihr freudig den feierlichen Einzug des Christ-Königs in sein Reich: in die zu erlösende Menschheit, in die Kirche, in die Einzelseele. Er, der in der Stille der heiligen Weihnacht geboren ward, wird heute als König anerkannt. Epiphanie ist das Fest der «Erscheinung», des «Offenbarwerdens» des Gott-Königs Christus, das zweite Hochfest der Weihnachtszeit, das altchristliche Königsfest Christi.

Drei Offenbarungen der Herrlichkeit des Gott-Königs Christus werden heute in der Liturgie gefeiert: die Anbetung und Huldigung der Weisen aus dem Osten; die feierliche Verkündigung durch den Vater bei der Taufe Christi: «Diesen sollt ihr hören»; endlich die Offenbarung der Herrschermacht Christi über die Elemente (Verwandlung des Wassers in Wein auf der Hochzeit zu Kana).

Der Tag der Erscheinung ist ein Königsfest und zugleich ein Vermählungsfest. Christus, der König, kommt und vermählt sich mit seiner Braut, der heiligen Kirche, und auch mit uns, die er in den Weisen aus dem Osten beruft, um uns an dem Hochzeitsmahle der hl. Eucharistie und der ewigen Seligkeit im Himmel teilnehmen zu lassen. So ist Epiphanie das Fest der Berufung der Heidenwelt.

Wir eilen, dem Gott-König Christus unsre Gaben, d.h. unsre Herzen, unser Leben, zu weihen und zu opfern. Wir wollen ganz Christus, dem König angehören. Wir erneuern dankbar unsre Taufgnade, durch die wir mit Christus vermählt wurden. Wir vertrauen auf die weltüberwindende Kraft des über uns und in uns herrschenden Königs Christus und überlassen uns ohne Sorgen und Bangen seiner Führung und Leitung.

2. Das Hochfest vom 6. Januar galt ursprünglich (schon im 3. Jahrhundert) in der morgenländischen Kirche dem Geheimnis der Geburt Christi. Es kam Ende des 4. Jahrhunderts in die abendländische Kirche herüber, wo es einen andern Festinhalt erhielt: man feierte hier die Ankunft der drei Weisen, während man im Orient das Fest hauptsächlich als Tag der Taufe Christi und als allgemeinen feierlichen Tauftag beging. Vielfach findet jetzt noch an Epiphanie eine feierliche Wasserweihe statt und werden vom Priester die Wohnräume mit dem geweihten Wasser besprengt.

3. Als König hält der Heiland Einzug (Intr.). Geführt vom Sterne des Glaubens eilen auch wir wie die Weisen Christus, dem verklärten König, d.h. seiner zweiten Ankunft, entgegen (Oratio). Das Jerusalem der Kirche wird licht, während ringsum Finsternis herrscht: der König hat in ihr seinen Thron aufgeschlagen; die Heiden eilen mit Geschenken, ihm zu huldigen (Lesung). Wir schließen uns ihnen an und kommen mit Gaben zu unsrem Bethlehem, zur Kirche; wir finden Maria und das Kind und beten es an (Evang.). Im Opfergang sind wir die «gabenbringenden Könige» (Offert.) und tragen zum Bethlehem des Altares Gold, Weihrauch und Myrrhen, d.h. bringen unsre Liebe, unsre Arbeit und unsre Leiden dar. Im Glauben schauen wir bei der heiligen Kommunion seinen Stern (Comm.), der uns ins himmlische Bethlehem, zum ewigen Besitze Christi, führen wird.



Abtei Mariawald
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